„Zwischen Scheinwerferlicht und Schatten – Eine Stadt, die dich frisst, wenn du sie küsst“

Willkommen zurück, Los Santos.
Du blendest.
Und du blutest.

Die Straßen sind warm vom Gummi brennender Träume, und auf dem Bürgersteig liegt das Ego von gestern – zertreten von 20-Zoll-Felgen und Leuten, die “Karriere” buchstabieren wie “Ich, Ich, Ich”.

Ich habe gestern einen Mann gesehen, der seinen Porsche gegen eine Straßenlaterne setzte und dann behauptete, das Universum hätte ihn ausgebremst.
Spoiler: Es war Tequila und Größenwahn.
Aber hey – wenigstens war’s stilvoll.

Wir leben in einer Stadt, in der Leute Selfies neben Tatorten machen.
In der sich die Liebe wie ein Uber-Fahrer verhält:
Kurz da, zu teuer, und am Ende bleibt nur die Bewertung: 1 Stern, hat mich nicht berührt.

Und irgendwo dazwischen sitzen wir –
mit Coffee to go in der linken und einer Glock in der rechten,
bereit, uns zu beweisen in einer Welt, die immer schneller wegschaut.

Ich sage: Schau nicht weg.
Sieh hin.
Sieh die Risse im Beton.
Die Müdigkeit in den Augen der Polizistin, die eigentlich Tänzerin werden wollte.
Den Broker, der auf dem Dach steht und sich fragt, ob Fallhöhe auch Befreiung sein kann.
Die Sängerin, die in der Dusche besser klingt als auf Vinewood-Bühnen, weil dort niemand sie auslacht.

Los Santos –
du bist schön wie eine Schlange im Sonnenlicht.
Aber ich kenne dein Gift.
Und ich schreibe trotzdem.
Weil irgendwer muss aufzeichnen, wenn der Wahnsinn tanzt.

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