Am 14. März erhielt Ms. Franklin, Inhaberin des Schlüsseldienstes “Schlüsselmomente”, die Information, dass ein Kunde Schlagring-Schlüsselanhänger anfertigen lassen möchte – ein ganz gewöhnlicher Auftrag, denn die Anfertigung von extravaganten Schlüsselanhängern gehört zum täglichen Geschäft, so Ms. Franklin. Als sie die Tasche am vereinbarten Ort abholte prüfte sie deren Inhalt nicht, berichtet Ms. Franklin dem CNT-Team.
Kurze Zeit später geriet sie in eine Razzia am Forum Drive und wurde in diesem Rahmen durchsucht. Dabei fanden die Polizeibeamten in der Tasche nicht die vermuteten Materialien zur Schlüsselanhängerproduktion, sondern tatsächliche Schlagringe – Waffen, deren Besitz in San Andreas strafbar ist. Ms. Franklin wurde daher festgenommen und zur Vernehmung ins Polizeidepartment überführt.
Zu der Vernehmung konnte Ms. Franklin ihre übliche Anwältin nicht hinzuziehen, da diese kurz vorher den Bundesstaat verlassen hat, einen neuen Anwalt hatte sie noch nicht, berichtet sie. Das Verhör wurde darauf hin ohne anwaltlichen Beistand durchgeführt. Im Gespräch mit CNT betont Ms. Franklin, dass sie nicht über Handlungsalternativen informiert wurde und nicht wusste, dass sie ihre Aussage verweigern oder auf eine anwaltliche Vertretung bestehen könnte.
Ms. Franklin machte ihre Aussagen und sollte schließlich eine Geldstrafe für den Besitz illegaler Waffen zahlen. Die Beamten meinten zu ihr, so Ms. Franklin, dass „es schön wäre, wenn Sie zahlt, damit sie in den Feierabend gehen können“. Nach eigener Aussage zahlt Ms. Franklin die Strafe daraufhin, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein.
Das Polizeidepartment schildert einen anderen Ablauf der Vernehmung im Gespräch mit CNT: Laut dem Polizeibeamten, der das Verhör durchgeführt hat, verzichtete Ms. Franklin auf anwaltlichen Beistand und hat sich selbst gegen das Hinzuziehen eines neuen Anwalts entschieden. Sie habe gestanden und ausgesagt, dass sie nicht wusste, dass der Besitz von Schlagringen strafbar ist und “wollte für ihre Fehler gerade stehen”, so der Polizeibeamte. Er stritt darüber hinaus konsequent ab, Ms. Franklin zum Zahlen der Strafe und somit Anerkennung der Täterschaft gedrängt oder überredet zu haben, um “eher Feierabend” machen zu können.
Am nächsten Tag meldet sich der Kunde erneut bei “Schlüsselmomente”, um sich nach den „Schlüsselanhängern“ zu erkundigen. Ms. Franklin alarmierte die Behörden, der Mann wurde festgenommen – doch nicht lange. Da Ms. Franklin durch ihre Zahlung der Geldstrafe die Täterschaft anerkannt hatte, wurde der neue Verdächtige frei gesprochen und es wurde nicht weiter ermittelt.
Inzwischen hat Ms. Franklin einen neuen Anwalt zu Rate gezogen und eine Petition gestartet, um die Wiederaufnahme des Falls zu fordern – Denn Ms. Franklin zählt nun als vorbestraft und fürchtet, dass dadurch die Existenz ihres Geschäftes und damit der Arbeitsplatz ihrer Mitarbeitenden auf dem Spiel steht.
Auf eine Stellungnahme des Department of Justice wird derzeit noch gewartet.