Am späten Sonntagabend kam es in unmittelbarer Nähe des CNT-Gebäudes zu einem Vorfall mit möglicherweise weitreichenden Konsequenzen. Eine vermummte Person übergab einer CNT-Mitarbeiterin ein Schreiben mit deutlicher Drohbotschaft – gerichtet an das “Ground & Pound” und verbunden mit der Forderung, dass CNT die Nachricht verbreitet. Sollte dies nicht geschehen, werde das Ground & Pound „in Flammen aufgehen“, heißt es in dem Schreiben wörtlich.
Kritik mit drastischen Mitteln
Das Drohschreiben, das CNT übergeben wurde, ist mehr als eine bloße Warnung – es ist ein Ausdruck tiefer Frustration über soziale Missstände in der Southside. Die Verfasser kritisieren eine zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, sprechen von wachsendem Luxus in der Innenstadt, während die Southside weiterhin mit strukturellen Problemen kämpfen – Armut, fehlende Perspektiven und mangelnde Unterstützung.
“In dieser Drecks Stadt wird viel zu wenig für die Ärmeren getan, die Stadt wird jeden Tag fetter und fetter, aber nicht gerechter. Überall neue Hochhäuser, Pools, Villen und noch mehr Luxus. Und wir? Wir kratzen unten in der South das letzte Geld vom Boden zusammen.”
Drohschreiben
Im Zentrum der Kritik steht eine kürzlich stattgefundene Hochzeit des Ground-&-Pound-Inhabers. Die Feier wird im Schreiben als Symbol für die Kluft zwischen Arm und Reich genutzt:
“Aber erklär mir eins: Warum können tausende Dollar für ne Feier rausgeballert werden, aber kein Geld für Hungernde in der Hood?”
Drohschreiben
Die Täter machen damit deutlich, dass sie sich von den Wohlhabenderen im Stich gelassen fühlen.
Diese Wut ist nachvollziehbar. Diese Gefühle verdienen es, gehört und ernst genommen zu werden. Aber der gewählte Weg – mit Androhung von Gewalt – ist nicht nur gefährlich, sondern lenkt von den eigentlichen Verantwortungsträgern ab. Warum wird ein privater Geschäftsmann Ziel und nicht der Bundesstaat und die Stadtverwaltung von Los Santos selbst? Kann es sein, dass sich die Wut hier nur entlädt, da sich verantwortliche Politiker den Problemen der Southside nicht annehmen?
Die Forderungen im Detail
1. Öffentliche Berichterstattung
CNT soll einen Artikel veröffentlichen, in dem die Hintergründe dieses Drohschreibens dargestellt werden. Zudem soll es darum gehen, was das Ground & Pound für die Verbesserung der Southside macht und wie es sich in Zukunft einsetzen wird. Darüber hinaus wird verlangt, die Handynummer einer CNT-Mitarbeiterin codiert im Text zu verstecken. Warum – das bleibt offen.
2. Spende an das Help and Hope Center
Gefordert wird eine Geldspende in Höhe von mindestens 2.500 $, inklusive öffentlicher Bestätigung über das V-Net.
3. Übergabe einer Tasche mit 15.000 $
Dieses Geld soll als „Entschädigung“ direkt in die Southside fließen. Ort und Zeit der Übergabe seien noch offen. Die Forderung wird als nicht verhandelbar bezeichnet.
Unterstützung findet bereits statt – oft ohne Öffentlichkeit
“Was tut das G&P für die Stadt? Für die, die es nicht haben.”
Drohschreiben
Die Kritik, es werde zu wenig für die Southside getan, ist nicht neu. Viele Unterstützungsleistungen von privaten Unternehmen, unter anderem dem Ground & Pound, finden ohne große öffentliche Aufmerksamkeit statt.
“Bereits seit der Gründung des Help & Hope Centers unterstützt uns das Ground & Pound regelmäßig mit Sach- und Lebensmittelspenden.”
Elias Kirschmann, Geschäftsführer Help & Hope Center
Das Ground & Pound hat zudem in der Vergangenheit wiederholt Menschen unterstützt, die sich ein Essen nicht leisten konnten – mit kostenfreien Mahlzeiten und gelegentlich sogar mit Bargeld. Es wurde zugesichert, dass diese Hilfe weiter geht und das Engagement des Ground & Pound durch diesen Vorfall nicht stoppen wird.
Die Forderungen aus dem Schreiben treffen also auf einen Einsatz, der längst existiert – aber nicht laut auf Social Media, sondern direkt vor Ort.
Eine weitere Möglichkeit Unterstützung zu erfahren findet jeden Sonntag 20 Uhr statt. Das Help and Hope Center verteilt in Zusammenarbeit mit dem St. Michael’s Convent of the Holy Trinity nach einer kurzen Predigt Suppe, kostenlos und ohne Bedingungen. Das Help & Hope Center bietet regelmäßig Kleidung, Lebensmittel, Gesprächsangebote und offene Anlaufstellen für Menschen in schwierigen Lebenslagen – ein Anruf genügt.
CNTs Haltung
CNT verurteilt die Drohungen und nimmt den Vorfall jedoch sehr ernst. Gewaltandrohungen und Erpressung – auch mit der Motivation sozialer Gerechtigkeit – stehen einer offenen Auseinandersetzung im Weg.
Soziale Missstände müssen angesprochen werden. Dafür braucht es mutige Stimmen, Engagement und auch Kritik – aber keine Gewalt. Wer sich eine gerechtere Southside wünscht, sollte nicht mit Angst, sondern mit Ideen, Gesprächen und gegenseitigem Respekt arbeiten.
Dennoch: Dieses Drohschreiben zeigt, wie dringend offene Gespräche über soziale Ungleichheit in unserer Stadt notwendig sind. CNT lädt daher dazu ein, in einem gemeinsamen Gesprächsformat zusammenzukommen – mit Vertretern der Southside, sozialen Initiativen, lokalen Betrieben, Glaubensgemeinschaften und allen, denen das Miteinander in unserer Stadt am Herzen liegt. Ziel ist es, nicht nur Kritik Raum zu geben, sondern gemeinsam Wege zu finden, wie sich Lebensrealitäten konkret und nachhaltig verbessern lassen. Dialog ist keine Schwäche – sondern der erste Schritt zu Veränderung.