Es gibt Dates, die fangen harmlos an.
Man redet. Lacht. Denkt: „Okay, nett.“
Nicht spektakulär, aber vielleicht genau das – ein bisschen Ruhe im Wahnsinn dieser Stadt.
Und dann merkt man plötzlich:
Das Gegenüber spricht, als hätte es sich auswendig gelernt.
Als wär Nähe ein Skript und keine Regung.
Er sagte, er sei offen.
Und meinte damit: verfügbar.
Nicht offen im Sinne von ehrlich, verletzlich, interessiert –
sondern einfach: gerade da.
Und das reicht mir nicht.
Er wollte Verbindung.
Aber er hat nicht gesehen, wer da saß.
Hat uns tagelang ignoriert, Gespräche halbherzig beantwortet, sich rar gemacht, ohne zu gehen –
und dann ernsthaft gefragt,
warum ich nicht mehr mit ihm reden.
Als wäre Kommunikation ein Buffet, das er mal eben auslassen kann –
und sich dann wundert, wenn niemand mehr an seinem Tisch sitzt.
Weißt du, was mich daran so fertig macht?
Nicht die Enttäuschung.
Die kam nicht mal überraschend.
Sondern dieser Moment, wo jemand unsichtbar spielt,
und dann beleidigt ist, weil man aufgehört hat, ihn anzustrahlen.
Ich bin nicht hier, um jemanden anzubetteln, der sich selbst dauernd wegdreht.
Ich bin nicht hier, um Verständnis zu geben,
wo nicht mal Gegenwart zurückkommt.
Er wollte alles leicht.
Aber Tiefe ist nie leicht.
Und Menschen sind keine Räume, durch die man kurz geht,
um dann wieder auszutreten, weil es zu viel Hall gibt.
Ich hab’s versucht.
Ich hab gefragt.
Ich hab auch mal kurz zugehört, wie er sich beschwert, dass alles „zu schwierig“ sei.
Und irgendwann saß ich da, sah ihn an –
und dachte:
„Du bist kein schlechter Mensch. Du bist nur keiner, der bleibt.“
Und ich bleibe nicht bei denen,
die nur bleiben, solange es bequem ist.